«Ein Stipendium kann die SUB nicht ersetzen»

Noémie Lanz ist neu gewähltes Vorstandsmitglied mit den Ressorts Kantonale und Universitäre Hochschulpolitik. bild: zvg.

30. Mai 2018

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Mehr Podcasts und Mikrowellen: Die SUB hat eine grosse Befragung der Studierenden an der Uni Bern durchgeführt. Nun sind die Resultate da. Wir haben beim Vorstand nachgefragt.

Noémie Lanz, du hast dir den Bericht angeschaut. Was hat dich erstaunt?

Also zuerst einmal ist super, dass so viele Leute mitgemacht haben. 35% aller Studierenden der Uni Bern waren dabei. Mich haben mehrere Dinge erstaunt. Interessant ist, dass «SUB-KiStE» – das neue Netzwerk für Studierende mit Kind bereits sehr bekannt ist. 28% aller Studierenden mit Kind kennen das, obwohl es sehr neu ist. Dann war interessant, dass sich viele Studierende wünschen, dass sich die SUB vermehrt für die finanzielle Situation von Studierenden einsetzt. Gleichzeitig kennt jedoch nur eine Minderheit der Studis unseren Sozialfonds, der genau dafür zuständig wäre. Es gibt hier also Wünsche und Anliegen von Studierenden, für die sich die SUB eigentlich bereits engagiert – nur wissen dies nicht alle. Das heisst für uns, dass wir an unserer Sichtbarkeit arbeiten müssen.

«Wir werden in Zukunft auch auf Englisch kommunizieren»

Die Umfrage zeigt auch, mit welchen Bereichen die Studierenden an der Uni Bern weniger zufrieden sind. Wo seht ihr besonderen Handlungsbedarf?

Da gab es Verschiedenes. Eine Mehrheit aller Studierenden wünscht sich mehr günstigen Wohnraum. Die SUB möchte hier noch aktiver werden. Wir werden uns in Zusammenarbeit mit der Baugenossenschaft Aare an der Ausschreibung im Viererfeld in Bern beteiligen. Dort soll günstiger Wohnraum in Form von WGs entstehen. Ein weiterer Punkt ist die Mehrsprachigkeit, die gewünscht wurde: Wir werden in Zukunft auch auf Englisch kommunizieren, zumindest was die Website und das Campus-Mail betrifft. Dann wünschen sich z.B. Studierende mit Kind mehr Podcasts, weil die Vereinbarkeit von Studium und Familie oder Studium und Arbeit nicht immer einfach ist. Auch da ist bei der SUB ein Projekt am Start. Und schliesslich ist da die Sache mit den fehlenden Mikrowellen und Steckdosen. Hier werden wir selbst mehr Mikrowellen organisieren und versuchen, in den Kommissionen, wo wir Einsitz haben, Einfluss zu nehmen.

Gibt es auch Anliegen, denen die SUB nicht gerecht werden kann?

Ja, da wären wir wieder bei der finanziellen Unterstützung für Studierende. Der Sozialfonds der SUB unterstützt zwar bei finanziellen Notlagen. Ein Stipendium kann er aber nicht ersetzen. Das sind Dinge, die man kantonal und national angehen muss.

Genau für solche Dinge hat die SUB doch ein politisches Mandat?

So ist es! Deshalb bringen wir uns bei diesen Themen auch aktiv in die Politik ein, zum Beispiel mit der Stipendieninitiative und diversen Aktionen gegen Bildungsabbau. Dabei sind wir aber auch von den Mehrheiten im Parlament abhängig. Es gelingt uns nicht immer, diese Mehrheit zu gewinnen. Aber zum Beispiel wurden Vorschläge, Studiengänge zu schliessen, nach unserer Intervention wieder verworfen.

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Dieser Text erschien in der bärner studizytig #12 Mai 2018

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