Editorial #5
Illustration: Tobias Bolliger, www.tobiasbolliger.ch
Liebe Freundinnen und Freunde farbtherapeutischer Lachscanapés,
was gesagt werden muss, hat Günter Grass bereits gesagt: «Ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin.» Deshalb beschränken wir uns in diesem Editorial auf einen jovialen Gruss an die Kollegenden auf der Redaktion der Zürcher Studierendenzeitung: Diese wähnen sich tatsächlich noch als Monopolisten des inzwischen hart umkämpften Marktes für «politisch und finanziell unabhängige Studierendenzeitungen weit und breit».
Ha! Dabei liefert auch die fünfte studizytig-Ausgabe wieder eine Schwetti an Antworten auf Fragen, die niemand gestellt hat. Günter möge den kurzen Ausblick verzeihen: Da geht es um die Unantastbarkeit patriarchaler Rollenbilder in medizinischen Berufen, um troubadierende Rechtsbeistände und den Schweizer Anthroposophennachwuchs. Ausserdem werfen wir einen Blick unter die kupfergrüne Haube des grossen Hauses am Bundesplatz 2 und stellen fest: Die Qualität unserer gewählten Promis manifestiert sich auch in ihrer Leistung als KurzstreckensprinterInnen. Hingegen lassen sich philosophische Fragen bekanntlich nicht abschliessend beantworten: Was ist das Jetzt? Ist Veganismus Religion oder Religion Veganismus? Oder noch viel relevanter: Wenn die Erde von vier Elefanten und diese wiederum von einer Schildkröte getragen werden, wer trägt die Schildkröte? In diesem Sinne heucheln wir ein heiteres Kurieren der Herbstdepression.
Eure Redaktion
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