Editorial #32
Illustration: Tobias Bolliger, www.tobiasbolliger.ch
Liebe Freund*innen prägotischer Präzisionsarbeiten
Plagen euch Pollen, Prüfungsdruck und Plagiatsvorwürfe? Platzt euch regelmässig ein Blutgefäss in der Nase und bald der Kragen? Dann haben wir zwar auch keine Lösung, aber immerhin eine kunstvoll kuratierte, gut abgehangene Ausgabe der bärner studizytig, voller prätentiös zusammengepappter Textgebilde. Zum Beispiel das zauberhafte Portrait über Hexe Wilhelm vom Vierwaldstättersee. Wir erkunden aber nicht nur neue Gewässer in der spirituellen, sondern auch in der materiellen Welt und der Welt der schnell vergänglichen Materialien, Stichwort Fast Fashion. Damit geht uns der Stoff allerdings noch lange nicht aus. Denn unverhofft meldet sich eine allseits Bekannte doch wenig Verstandene zu Wort: es ist die Vulva höchstpersönlich!
Vor lauter Angst, etwas zu verpassen (FOMO) flüchten wir uns alsbald eskapistisch in die Welt der Fantasy, nur um dann doch bei der Revolution zu landen. Leider löst revolutionäres Gebaren bei der breiten Bevölkerung meist Empörung aus, dabei lohnte sich eine differenzierte Auseinandersetzung mit politischer Gewalt, wie unser Essay zu vermitteln versucht. Bei uns geschieht sie oft im Verborgenen doch für viele Palästinenser*innen ist alltägliche Gewalt stets sichtbar. Wie sie mit solchen Erfahrungen umgehen und sie in der Kunst verarbeiten, erzählt unser Gastbeitrag.
Zum Ende hin liess uns eine Frage keine Ruhe: Versteckt sich an den Instituten hiesiger Universitäten etwa noch der Geist des Feudalismus? Nach zahlreichen schlaflosen Nächten suchten wir eine Expert*innenstimme und trafen uns bei einem Tee mit der Historikerin Francesca Falk.
Damit sind wir so ziemlich am Ende unseres Lateins angelangt. Nur so viel noch: Hokus pokus, ene mene simsalabim, Tomaten machen nur mit Balsamico Sinn!
Eure Redaktion