Liebe Expert*innen #30

Illustration Expertin

Illustration: Tobias Bolliger, www.tobiasbolliger.ch

17. Januar 2023

Von und

Karren (43) aus Düdingen fragt: Ich will eine Genderreveal-Party machen, die Eindruck hinterlässt. Wo kann ich am meisten Schaden anrichten?

Liebe Karren,

Ein Blick über den grossen Teich zeigt: Unter einem Waldbrand und verschmutzten Gewässern musst du gar nicht erst antreten. Potential dazu liegt buchstäblich vor deiner Haustür. Wie dein Heimatkanton auf seiner Website schreibt, gehört die Sense «zu den letzten intakten Flusssystemen der Schweiz und beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten». Damit lässt sich doch prima arbeiten. Weil Flüsse an der Quelle einfärben irgendwie lame ist, hier unser Vorschlag: Eine Spritztour mit dem Lösch-Flugzeug über das Naturschutzgebiet Sensegraben und dabei tonnenweise entsprechend eingefärbtes Wasser abwerfen. Bei der Wahl des Färbemittels gilt generell und insbesondere, wenn es ein Junge wird: Je toxischer umso besser.

Hegst du jedoch noch grössere Ambitionen, haben wir auch schon einen Masterplan für dich zurechtgelegt. Die Schweiz als Wasser-Schloss beherbergt ja einige Gletscher, Prime Umweltverschmutzungs-Standort, 10/10 would recommend. Die ganzflächige Bedeckung eines Gletschers deiner Wahl mittels Schneekanone mit beigemischtem Metallpulver, ermöglicht den maximalen Wow-Effekt! Für ein Mädchen nimmst du Lithium und für einen Jungen Selen. Beide Metalle brennen in der entsprechenden Farbe. Nun musst du nur noch ein Zündhölzli anzünden und es «dervospicke» lassen – wie ein berühmter Bärner Rapper mal spittete. Bars!

So ein Genderreveal-Gletscher-Grossbrand ist eine Augenwärme und erwärmt nicht nur das Klima sondern auch das Herz.

Welchen Vorschlag du auch wählst, den grössten Schaden richtest du sowieso bei deinem Koitus-Nebenprodukt an. Dafür ist der Schaden sicher prima nachhaltig. Spätestens in 15 Jahren wird sich das auszahlen.

Mit dysphorischen Gender-Gaga-Grüssen,

Dein Expert*innen-Team

mho & nop


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