Safari durch Bern

Foto: Janosch Hirzel / stadtwildtiere.ch

22. Mai 2020

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Das Projekt «StadtWildTiere» will die Bevölkerung auf die tierischen Mitbewohner in der Stadt Bern aufmerksam machen. In der Bundeshauptstadt leben nämlich erstaunlich viele Arten – ähnlich viele wie in einem durchschnittlichen Wald. Diese Vielfalt benötigt unseren Schutz und unseren Respekt.

Die menschliche Welt ist voller Grenzen. Für Tiere gilt das nicht: Sie fliegen, schleichen oder kriechen unbewusst über Landes-, Kantons- und auch über Stadtgrenzen. Die Natur durchdringt die Städte – ohne dass der Mensch das merkt. Wie auch in anderen Schweizer Städten ist die Artenvielfalt in der Stadt Bern beachtlich. Eine Stadt mag kein Naturparadies sein, aber mit ein wenig Aufmerksamkeit kann man zwischen der ganzen Hektik in Bern jede Menge Tiere beobachten.

Stadtdschungel Bern

Weil viele Wildtiere versteckt oder nachtaktiv leben, nimmt sie die Stadtbevölkerung kaum wahr. Tatsächlich ist ihre Anzahl aber beträchtlich: Die Fachstelle Natur der Stadt Bern schätzt, dass einige tausend Tierarten in Bern zu Hause sind. Die Lebensräume in der Stadt sind vielfältig. Grüne Gebiete wie Pärke, Wiesen oder Gärten bieten nicht nur den Menschen, sondern auch wildlebenden Tieren einen Lebensraum. Sie suchen hier nach Nahrung, haben ihre Schlafplätze und pflanzen sich fort.

In der Stadt Bern sind einige tausend Tierarten zu Hause.

Verbindungsstücke wie begrünte Strassenborde sind für viele Tiere wichtig, um von einem Park oder Garten in den nächsten zu gelangen. In Bern ist die Aare, welche sich durch die Stadt schlängelt, ein willkommener Pfad. Entlang ihres Ufers finden sich immer wieder tierische Stadtbewohner.

Auf einer interaktiven Karte sind alle Wildtier-Beobachtungen eingezeichnet. Quelle: stadtwildtiere.ch

Leben mit Hürden

Nicht nur Grünstreifen und Parks bieten Lebensraum für Wildtiere, einige – wie Vögel oder Marder – nutzen auch Gebäude als Unterschlupf. Trotz dieser vielfältigen Lebensräume ist das Stadtleben für die Tiere nicht immer einfach. Die Städte werden immer dichter bebaut, Grünflächen und Unterschlüpfe werden zunehmend weniger. Immer wieder sterben zudem Tiere im Strassenverkehr. Viele haben jedoch gelernt, auf den Verkehr zu achten. So zum Beispiel der Igel: Er hält an einer Strasse an und legt seine Stacheln zurück. Dies ist ein Zeichen, dass der Igel lauscht. Erst wenn die Luft rein ist, wagt er sich an die Überquerung. Strassen sind aber nicht das einzige Hindernis: Auch Zäune und Mauern sind für die Tiere vielfach schwer zu überwinden.

Um Wiltdtiere in Schweizer Städten zu untersuchen, wurde das Projekt «StadtWildTiere» ins Leben gerufen.

Das Projekt der Stadtwildtiere

Um Wildtiere in Schweizer Städten zu untersuchen, wurde das Projekt «StadtWildTiere» ins Leben gerufen. Dabei werden Beobachtungen von Stadtwildtieren zusammengetragen und dokumentiert. Die Bevölkerung nimmt dabei eine wichtige Rolle ein: Sie kann mithelfen und melden, wenn sie ein Tier gesichtet hat. Auf der Website «stadtwildtiere.ch» oder mit der App «WildTiere», kann jede*r die eigenen Beobachtungen melden. Wenn ihr also das nächste Mal ein Wildtier seht, könnt ihr die Beobachtung eintragen. Sie wird dann auf einer grafischen Karte auf der Webseite des Projekts erscheinen. Auf dieser Karte sieht man genau, wo und wann jemand ein bestimmtes Tier gesichtet hat. Oftmals werden die Sichtungen zusätzlich mit einem Handy-, Kamera- oder Fotofallenbild festgehalten. Alle Fotos in diesem Artikel stammen von Beobachtungen der Bevölkerung, die beim Projekt gemeldet wurden. Das Ziel des Projekts «StadtWildTiere» ist es, auf die unbemerkte Artenvielfalt in Bern und anderen Städten aufmerksam machen. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen, so der Hintergedanke. Die gesammelten Daten bieten zudem die Grundlage, die Wildtiere in der Stadt gezielt zu fördern. Finanziert wird das Projekt via Spenden von Privatleuten, Organisationen und Stiftungen. In Bern wird das Projekt von der Fachstelle Natur und Ökologie (Stadtgrün Bern) zusammen mit mehreren Partnerorganisationen getragen.

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