Die besten 5 Tage (d)eines Studi-Lebens
Neu in der Stadt? Nach den langen Sommerferien vergessen, wo es die besten Momos gibt und wo die gemütlichste Bibliothek? Egal, ob du fit bist wie ein Turnschuh oder die heimelige Sofaecke in deinem Wohnzimmer nicht so gerne verlässt, hier erfährst du, was es in Bern alles so zu entdecken gibt. Von den Must-Sees über die persönlichen Lieblingsorte der Autorinnen zu den Uni-Geheimtipps ist alles dabei.
Text: Victoria Habermacher und Mara Schaffner
Illustrationen: Victoria Habermacher und Mara Schaffner
Stelle dir die folgende Situation vor: Nach einer erholsamen Nacht erklingt der Wecker mit deinem persönlichen Motivationssong. Energie brauchen wir auch, denn heute steht einiges auf dem Programm. Als Erstes geht es entlang der Fahrrad-Wege durch die Velo-Hauptstadt in Richtung VonRoll (1). Dort befinden sich in der untersten Etage Musikräume mit unzähligen Instrumenten (z.B. Klavier, Gitarre, Ukulele, Cajon und mehr). Ausgestattet mit einem Hafer-Cappuccino des Il Caffè Due geht es nach dieser ausgiebigen Session weiter in die Vorlesung. Für die Mittagspause gibt es, gerade bei sommerlichem Wetter, viele Orte, um eine entspannte Pause mit Kommiliton*innen zu verbringen – egal ob mit einem selbst mitgebrachten Tofu-Curry, dem Mensa-Menü oder einem Cafeteria-Müesli. Am Nachmittag geht es weiter ins Museumsquartier. Im Museum für Kommunikation (2) kann man gut im Gespräch mit Freund*innen durch die interaktiven Stationen laufen und sowohl Neues als auch Altes (wieder-)entdecken. Ab November widmet sich eine Wechselausstellung dem Thema Dance! Beschwingt geht es zu einem weiteren Highlight: der Münsterplattform (3). Auf den Bänken oder direkt im Gras lässt es sich verweilen – geniessen kann man dabei den Ausblick runter ins türkisblaue Wasser der Aare, auf die Brücken oder das Mattequartier. Wir bleiben in der Innenstadt und begeben uns in den Kreissaal (4). Aber hier werden nicht etwa Babys geboren, zumindest nicht mehr. Mittlerweile entstehen fancy Drinks. Auf der Getränke-Karte finden sich Zutaten wie “Passionsfrucht-Kokosnuss-Joghurt“, “Lavendel”, “Gurke” und “Aquafaba”.
Achtung, heute wird ein äusserst bewegungsreicher Tag, dafür stärken wir uns erst einmal. Und zwar in der Bakery Bakery – mittlerweile gibt es die vegane Bäckerei auch in Basel und Zürich, aber das Original bleibt natürlich in Bern. Sie sind Weltrekordhalterin im Schoggigipfeli backen und wenn dir nicht nach Schokolade ist, sind die Zimtschnecken auch sehr zu empfehlen. Dazu gibt es einen Kaffee oder en heissi Schoggi. Wenn du noch kurz etwas für die Uni erledigen musst, ist das der perfekte Zeitpunkt, denn in der Bakery Bakery (5) am vorderen Ende der Länggasse gibt es nicht nur eine Spielecke für die Kleinen, sondern auch alte Schulpulte und Stühle, die einen animieren etwas für die Uni zu machen. Nach diesem Start in den Tag lässt es sich gut mal eine Runde im Freibad plantschen. Im Weyerli auch genannt Weyermannshaus (6) befindet sich nämlich das grösste Becken, nicht nur der Schweiz, sondern auch eines der grössten Europas. Wo früher ein natürlicher Teich war, ist heute ein künstlicher, und zwar ein riesiger. Nach einer Abkühlung oder einer Runde Beach-Volley (hier sind die Felder nicht gaaanz so überfüllt wie im Marzili), machen wir uns auf den Weg zu einer Mikrowelle, diese finden wir zum Beispiel im VonRoll (1), wo es eine ganze Mikrowellenwand gibt, und da wir früh dran sind, müssen wir auch tatsächlich nicht anstehen. Ready für einen Nachmittag oder Abend im Unisport (7) sind wir jetzt auf jeden Fall. Geh und probier’s aus. Von den traditionellen Sportarten, wie Fussball und Geräteturnen geht es über Fechten bis zu Sypoba. Für die proaktiven Teamsportler*innen, die trainingsliebenden Fitness Fanatiker*innen oder die Entdecker*innen – für jeden Geschmack ist gesorgt.
Zuerst einmal richtig ausschlafen und gemütlich aufstehen. So könnte dein ruhiger Tag in der Bären-Stadt beginnen. Da heute aber trotzdem ein bisschen was für die Uni erledigt werden sollte, geht es als Erstes ab in die Bib. Eine, die während den Prüfungsphasen regelmässig überfüllt ist (und das vielleicht zu Recht), ist die Lerchenwegbib (8). Im obersten Stock des Hörsaalgebäudes der Unitobler kannst du, während des Prokrastinierens, deinen Blick über die Dächer der Länggasse schweifen lassen und bei schönem Wetter deinen Morgenkaffee auf der Terrasse geniessen. Zum Mittagessen holen wir uns leckeres Essen im Ali Baba (9) und geniessen das Blätterspiel im Platanenhof (10). Nach diesem Gaumenschmaus gehen wir uns im VonRoll (1) erstmal erholen, und zwar in den Hängematten. Ja, ihr habt richtig gelesen, Hängematten, und zwar direkt im Uni-Dschungel neben Bibliothek, Vorlesungssaal und Gym. Eine wahre Oase der Ruhe und Erholung. Nach einem ausgedehnten Mittagsschlaf könnte es dann noch zum Ausklingen des Nachmittags ins Apfelgold (11) gehen. Für Apfelliebhaber*innen und andere Kuchenfanatiker*innen genau der richtige Ort einen Nachmittag lesend oder gemütlich plaudernd am Rande der Länggasse zu verbringen. Abschliessen lässt sich der Tag auch super beim Unigebäude der Mittelstrasse (12). Das alte SBB-Gebäude lädt mit kleinem Pärkchen dazu ein, eine ruhige Kugel zu schieben oder léger Pétanque zu spielen.
Am heutigen Tag steht die Geselligkeit im Vordergrund. Wir schnappen uns ein paar Mit-Ausflügler*innen und begeben uns zum Berner Hausberg (13). Ob man dem nun “Gurte” oder “Güsche” sagt, wird man sich wohl nie einig werden. Auf jeden Fall kommt man dort auch mit dem 100/101er-Libero-Abo bis ganz nach oben. Gerade rechtzeitig, um den Sonnenaufgang und einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt zu geniessen. Wie wär’s danach mit einer Runde Discgolf? Gemeinsam geht es weiter zum Brunchen. Hier hat man die Qual der Wahl. Letztlich entscheiden wir uns für das Petit Couteau (14). Das kleine Café hat nicht nur vorzüglichen Kaffee und Matcha-Latte, sondern auch sehr leckere Brunch-Optionen. Den Nachmittag verbringen wir im Generationenhaus (15). Es ist direkt neben dem Bahnhof Bern gelegen und hat einen schönen Innenhof. Ob etwas fürs Studium schreiben, einen Krimi-Roman lesen oder gemeinsam mit Freund*innen plaudern: Aushalten lässt es sich hier gut & günstig, denn es besteht keine Konsumationspflicht. Auch verschiedenste Workshops werden im Generationenhaus angeboten. Für eine gemütliche (Brett-)Spiele-Partie (inkl. Drinks) geht es weiter ins Malso (16). Für den Abend stärken wir uns unweit der Unitobler im Wow Momo (17) mit ungelogen, den besten Momos der Stadt, inklusive Salat und (scharfer) Sauce. Im Bunker (18) geniessen wir im Anschluss die tolle Performance von Theater-Stücken des BeST (aka Berner Student*innen-Theater). Wer danach noch weiterziehen will, geht je nach Musikgeschmack ins Bierhübeli (19) oder die Turnhalle (20). Augen offen halten lohnt sich, vielleicht begegnet man sogar dem Samosa-Dude. Auch einen Ausflug wert ist der Dachstock mit Verköstigung im Sous le pont (Suli-Pommes, 21). Zusatz-Tipp: bezahlen kannst du dort nur in bar.
Naturverbunden in Bern ist vielleicht nicht so schwierig, wie das in Grossstädten wie Brüssel der Fall sein mag. Aber es lohnt sich bestimmt, ein bis zwei Orte zu besuchen. Naturverbunden im Sommer ist zudem einfacher als im Winter, daher stellen wir uns heute mal vor, es sei ein Spätsommertag mit milden Temperaturen und ein paar Sonnenstunden. Den Morgen verbringen wir im nahegelegenen Bremgartenwald (22) und suchen uns den Weg an die Aare. Nach ein paar tiefen Atemzügen Waldluft machst du dich auf den Weg ins Naturhistorische Museum (23) (übrigens nur eines der vielen sehr empfehlenswerten Museen des Museumsquartiers). Nicht nur für Kinder ist die Sammlung mit ausgestopften Tieren, anderen Kontinenten und fernen Ländern ein Highlight. Wie ein Zoo – nur mit weniger Gewissensbissen, da die Tiere hier das Zeitliche schon vor einer halben Ewigkeit gesegnet haben und man sich über die Grösse des Geheges und Auslaufs keine Gedanken machen muss. Nach einem Erinnerungsbild mit Barry dem Rettungshund geht es weiter. Die Bäuche knurren, höchste Zeit für ein Mittagessen. Zum guten Glück gibt es unweit des Naturhistorischen Museums das Las alps (24), Restaurant des ALPS (ehem. Alpines Museum) und dort bekommt man jeweils zu Mittag einen Leckerbissen vorgesetzt, der auch im Geldbeutel nicht allzu grosse Löcher hinterlässt. Vom Museumsquartier aus wechseln wir zum Botanischen Garten (25) in Richtung Lorraine. Der Botanische Garten ist der perfekte Ort um zu lernen, sowohl draussen, als auch in der Bibliothek der Botaniker*innen. Für eine kurze Pause eignet sich das Fleuri (26), zumindest zwischen April und Oktober, ein kleines Kaffee im BoGa, gleich ums Eck, inklusive gutem Kaffee und dazu passenden Snacks. Den Abend verbringst du dann am besten auf dem Bantiger (27), unweit der Stadt. Für die exklusive Erfahrung nehmt ihr die RBS bis nach Bolligen, packt euer Caquelon mit Fertig-Fondue in den Rucksack und geniesst den Sonnenuntergang sowie den Blick auf die Universitätsstadt mit etwas Brot und Käse zwischen den Zähnen.