bärner studizytig: eine Zwischenbilanz

bsz bärner studizytig #5 oktober 2016. Bild: Angela Krenger
Vor zwei Jahren hat sich das Studierendenmagazin «unikum» aufgelöst und die «bärner studizytig» ist entstanden. Julian Sonderegger, Vorstand der StudentInnenschaft der Uni Bern (SUB) und Verantwortlicher für das Mandat Information, zieht Bilanz.
Als ich vor zwei Jahren meine Vorstandsstelle antrat, herrschte im Bereich Information Aufbruchsstimmung. Nach endlosen und oft ergebnislosen Diskussionen im StudentInnenrat über die damals für fast alle unbefriedigende Studierendenzeitung «unikum», war beschlossen worden, einen Neuanfang zu wagen. Dieser Neuanfang sah die Abkapselung der Zeitung von der SUB vor. Dabei sollte die SUB einen kleinen Teil einer unabhängigen Studierendenzeitung unterhalten. Nach langer Zeit der Umstrukturierung und einem grossen medialen Echo erschienen seit 2015 bereits vier Ausgaben der «bärner studizytig», und das «unikum» scheint beinahe vergessen; für mich Zeit, um ein Zwischenfazit zu wagen.
Julian Sonderegger war während zwei Jahren SUB-Vorstand und verantwortlich für das Ressort Dienstleistungen und Rechtliches sowie Information, welches neu von Pia Portmann geführt wird. Der Vierundzwanzigjährige studiert im letzten Bachelorsemester Recht an der Uni Bern.

Julian Sonderegger. Bild: zvg
Die letzten Seiten der «bärner studizytig» werden von der SUB und deren Redaktion herausgegeben. Anfangs ging innerhalb der SUB die Angst um, die viel kleinere Anzahl Seiten, auf denen die SUB über hochschulpolitische Belange berichten kann, stelle im Vergleich zu Vorher einen nicht wiedergutzumachenden Nachteil für die StudentInnenschaft dar. Die Erfahrung, die ich in diesen zwei Jahren gesammelt habe, zeigt das Gegenteil. Die knappe Seitenzahl zwang uns, nur die Themen innerhalb der Hochschulpolitik auszuwählen, die wir als wirklich wesentlich ansahen. Dank dem genauen Fokus und der hochwertigen journalistischen Arbeit unserer Redaktorin konnten meiner Ansicht nach spannende, aktuelle und vor allem relevante hochschulpolitische Themen angesprochen und in sorgfältig recherchierten Artikeln veröffentlicht werden.
Herausgegeben wird die Studierendenzeitung nun vom Studentischen Presseverein. Dieser Verein, welcher zu Beginn ein Zusammenschluss aus früheren Redaktionsmitgliedern des «unikums» und dem Kollektiv «unterdemradar» war, geniesst eine Freiheit, welche das «unikum» nie hatte. Da sie unabhängig von der SUB sind, stehen sie nicht unter den Einschränkungen des Artikels 32 des Universitätsgesetzes. Dieser verlangt, wenn es nicht um hochschulpolitische Themen geht, die politische und konfessionelle Neutralität der SUB zu wahren. Bereits in der ersten Ausgabe wurde klar, dass der Presseverein diese neue Freiheit ausgiebig nutzen wird. Prompt kamen die ersten Reaktionen. Der Zeitung wurde vorgeworfen, sie sei «zu links», Artikel wurden gelobt, kritisiert und diskutiert. Welche Meinung man auch immer von der Zeitung hat, sie hat geschafft, woran das «unikum» letztendlich gescheitert ist: Sie polarisiert und interessiert. Dadurch und weil sie durch die SUB-Seiten direkten Universitätsbezug hat, erhält die «bärner studizytig» ihre Daseinsberechtigung meiner Meinung nach definitiv zurück, was allemal ein Erfolg ist.
Dieser Beitrag erschien in der bärner studizytig #5 Oktober 2016
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